Bis zum Jahresende werden sie Ihnen nun wieder begegnen: die freiwilligen Sammlerinnen und Sammler des Volksbundes. Es sind Junge und Alte, Frauen und Männer, Schülerinnen und Schüler, Soldatinnen und Soldaten oder Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr. Sie bitten um Ihre Spende, da der Volksbund seine Friedens- und Versöhnungsarbeit zu mehr als 50 Prozent aus Spenden bestreitet, obwohl er im staatlichen Auftrag arbeitet.
Der Erlös der Sammlung kommt unter anderem der Pflege von Kriegsgräbern, der Suche nach bislang Vermissten sowie Projekten der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit des Volksbundes zugute.
Auch 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges können jährlich noch weit über 10.000 Kriegstote geborgen, deren Gebeine würdig bestatten und Familien über das Schicksal ihrer Angehörigen informiert werden – rund 750.000 von ihnen werden noch heute vom Volksbund betreut. Noch immer beantworten wir durchschnittlich über 40.000 Vermisstenanfragen pro Jahr. Ein Ende dieser Arbeit ist vor allem in den Ländern Osteuropas noch nicht abzusehen. Denn dort werden noch immer mehr als eine Million Tote des Zweiten Weltkrieges vermisst.
Aber auch vor Ort, bei uns in Niedersachsen, gelingt es immer wieder Schicksale zu klären. Im gemeinsamen Aufruf von Ministerpräsident Olaf Lies und Grant Hendrik Tonne, Wirtschaftsminister und Landesvorsitzender des Volksbundes, zur diesjährigen Haus- und Straßensammlung des Volksbundes, heißt es: „Gerade in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges kamen viele Menschen ums Leben, die anschließend als vermisst gemeldet wurden und deren Familien teilweise erst nach Jahrzehnten Gewissheit über ihr Schicksal bekamen. Ein Beispiel hierfür sind die französischen Widerstandskämpfer, die 1945 in Münchehof starben und die im Rahmen eines Bildungsprojektes des Volksbunds identifiziert wurden. Im April dieses Jahres, 80 Jahre nach ihrem Tod, wurde eine Geschichts- und Erinnerungstafel im Beisein von Angehörigen eingeweiht, die an sie erinnert.“
Wir bitten daher Sie, die Bürgerinnen und Bürger, die Friedens- und Versöhnungsarbeit des Volksbundes mit Ihrer Spende zu unterstützen.
Wir verstehen Kriegsgräberstätten als „Lernorte“. Hier sind Kinder, Frauen und Männer verschiedener Nationen beerdigt – Militärangehörige ebenso wie Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge und Zivilpersonen. Auf Kriegsgräberstätten wird deutlich, welche Folgen kriegerische Gewalt immer hat. Wir meinen, dass gerade hier jüngere Generationen dazu anregt werden können, sich mit historischen und aktuellen Formen der Gewalt zu beschäftigen. Deshalb bietet der Landesverband, ganz im Sinne des Volksbundmottos „Gemeinsam für den Frieden“, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern eine Vielzahl von Projekten und Medien im Zusammenhang mit den über 1.400 Kriegsgräberstätten in Niedersachsen an.
Jedes Jahr werden zudem zahlreiche Jugendbegegnungen angeboten. Unsere Projekte bringen junge Menschen aus ganz Europa zusammen. Der interkulturelle Austausch und die Auseinandersetzung mit der gemeinsamen Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zeigen Wege auf, wie wir unser Zusammenleben in Frieden und Freiheit gestalten können – 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges erscheint diese Arbeit wichtiger denn je.
Unseren Sammlerinnen und Sammlern, darunter Schülerinnen und Schüler, Soldatinnen und Soldaten sowie Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr, danken wir herzlich für ihr Engagement!
Auf den Seiten unserer Bezirksverbände haben wir Informationen, wie das geht, sowie Unterlagen zum Download für Sie bereitgestellt. Dort finden Sie auch die Kontaktdaten von Ihren Ansprechpartnerinnen und -partnern vor Ort.