Meldungen aus dem Landesverband Niedersachsen
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Wenn Erinnerung durch Poesie und Kunst lebendig wird

Internationale Jugendbegegnung in Niedersachsen

Der Abschiedsabend der internationalen Jugendbegegnung „Conversations on Conflict – International Youth Collaboration in Hannover“ war ein besonders berührender und zugleich vertrauter Moment. Zehn Tage lang beschäftigten sich die Teilnehmenden aus Estland, Polen, Großbritannien, Deutschland und Ungarn mit sensiblen und tiefgreifenden Themen wie Konflikten und Kriegen sowie den Spuren, die sie hinterlassen – am Beispiel der Region und Hauptstadt Hannover.

Was diese Begegnung so besonders machte, war die Offenheit, mit der viele Jugendliche ihre ganz persönlichen Gedanken in Form selbstverfasster Gedichte, bewegender Texte oder ausdrucksstarker Zeichnungen teilten. Kreativ über „Erinnerung“, Geschichte und Gedenken zu sprechen, war für viele neu und emotional herausfordernd.

Besuch kam von besonderer Seite: Frau Petra Rudszuck, Vizepräsidentin der Region Hannover, ermutigte die Jugendlichen, sich in Zukunft für Frieden und internationale Verständigung verantwortlich zu zeigen.

Ein zentrales Element des Projekts war der dreitägige Workshop der Partnerorganisation „Never Such Innocence”, in dem junge Menschen die Möglichkeit erhielten, ihre Perspektiven kreativ auszudrücken. Die Ergebnisse wurden am Vormittag des 4. August in den Räumlichkeiten des Jugend- und Seminarhauses Gaihof präsentiert – voller Emotionen, Nachdenklichkeit und gegenseitigem Respekt.

Im Rahmen des Projekts besuchten die Teilnehmenden unter anderem die Gedenkstätte Ahlem sowie einen kleinen Soldatenfriedhof in der Wedemark. Dieser wurde vor Kurzem von der örtlichen Gemeinde Wedemark in der Kooperation mit dem Verein Bürger- und Verschönerungsverein Mellendorf e. V. liebevoll restauriert.

Neben den intensiven Workshop-Tagen blieb auch Zeit, die Region kennenzulernen: Ausflüge nach Hannover und Bremen sorgten für viele schöne gemeinsame Erinnerungen und machten den Aufenthalt in Niedersachsen zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Viele der Jugendlichen zeigten sich überrascht, wie unterschiedlich in ihren Heimatländern über den Zweiten Weltkrieg gesprochen und erinnert wird und wie Symbole, die in einem Land Gedenken bedeuten, in einem anderen fremd oder sogar irritierend wirken können. Das gemeinsame Fazit lautete: Es braucht Raum für unterschiedliche Perspektiven und die Bereitschaft, einander zuzuhören und voneinander zu lernen.

Veranstaltet wurde das Projekt vom Volksbund gemeinsam mit vier Partnerschulen.

• Narva Eesti Gymnasium (Estland)

• Kispesti Waldorf Óvoda – AMI és Gimnázium (Budapest, Ungarn)

• IX Liceum Ogólnokształcące im. Klementyny Hoffmanowej (Warschau, Polen)

• Larbert High School (Schottland)